Kölsche Klassiker und komische "Krätzjer"

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Kölsche Klassiker und komische „Krätzjer“

VON JULIA KUNZE, 09.12.07, 20:41h

 

Weilerswist - Laut, leise, kölsch, schön und manchmal auch schief - am Freitagabend wurde in der Aula der Gesamtschule Weilerswist in allen Varianten gesungen. Die Arbeitsgemeinschaft Kultur „fifty-fifty“ präsentierte „De Familich“, die „freundliche Kölschband von d'r Eck“.

Die renommierten Musiker aus der Domstadt - mit dabei sind Wolfgang Anton (Gitarre, Gesang), Volker Becker (Geige), Tanja Krämer (Akkordeon), Josef Loup (Gitarre Gesang) und Heike Siek (Gesang) - boten „Ne kölsche Ovend för Metzesinge“, der mit bekannten und unbekannten Liedern aufwartete.

Liebevolle Moderation

„Weilerswist ist eher ein ruhigeres Viertel, oder?“, stichelte Gitarrist und Sänger Wolfgang Anton aufgrund des erst etwas zurückhaltenden Publikums. Das ließen sich die Zuschauer aber nicht zweimal sagen: Beim „Black Föös“-Klassiker „Sag ens Blotwoosch“ („Für alle, die nicht in Weilerswist geboren sind!“) bewies das Publikum lauthals, dass sich unter ihnen keine „Immis“ befanden. Im Gegenteil: Prozentual gesehen, so stellte Sänger Josef Loup fest, gab es unter den Gästen wohl mehr gebürtige Kölner als bei der Band.

Mit liebevollen Anmoderationen zu den bekannten Klassikern und den zum Teil selbstgeschriebenen Stücken hatte die sympathische Kölschband das Publikum schnell auf ihrer Seite. Ob „MS Monika“, „Am Dom zu Kölle“ oder „Buuredanz“: Die Besucher sangen mutig und begeistert mit. Aufgelockert wurde das Repertoire, dass „De Familich“ ausnahmsweise von der Bühne herunter sang, durch urkölsche „Krätzjer“, in denen auch schon einmal der Nachbar verhackstückt wurde.

Natürlich blieb bei einem echt kölschen Abend auch der FC nicht außen vor: Bei „Alles kann ich ligge“, einer humorigen Hommage an die Langsamkeit, bietet Trainer Christoph Daum dem „Familich“-Sänger Wolfgang Anton einen Platz in seinem Strafraum an - nicht laufen könne er schließlich auch. Ehrensache, dass Anton den FC zum Deutschen Meister und schließlich zum Champions-League-Sieger kickt.

Für „De Familich“, die in Köln überwiegend in Kneipen inmitten der Besucher und nicht auf einer Bühne spielt, war der Weilerswister Auftritt der erste außerhalb der Domstadt.

Trotz des mit 50 Zuschauern eher geringen Interesses zeigten sich Musiker und Veranstalter mit dem „Experiment“ zufrieden. Für die AG „fifty-fifty“ war der Kölner Mitsing-Abend die letzte Veranstaltung in diesem Jahr. Als nächstes kommen im Frühjahr Gerd Köster und Frank Hocker, die dann dann ihr neues Programm „Jedrisse Baby“ zum Besten geben.

 

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