Mond-Marie - track4 Rezension“
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Zu Beginn der 90er Jahre zierten nicht selten die Köpfe der Popgruppe Brings die Deckblätter von Bravo, Popcorn und Co.

Ehrlich gesagt habe ich die Band seitdem nicht mehr bewusst wahrgenommen, ohne jedoch deswegen schlaflose Nächte durchlebt zu haben. Vor einigen Tagen erhielt ich dann die hier vorliegende CD eines gewissen Rolly Brings, der sich als Vater der Bravo-Brings entpuppte. Doch damit nicht genug, denn seine drei Söhne und sogar seine einzige(?) Tochter haben an der Realisierung des Albums "Mond-Marie" kräftig mitgeholfen, wenngleich sie das songwriting ausschließlich Rolly Brings überließen. Und der "Kölsche Jong" mit dem Herz auf der Zunge hat auch im 7. Lebensjahrzehnt, in dem sich Gleichaltrige selbstverliebt zurücklehnen oder längst resigniert haben, nichts von seiner kämpferisch-lyrischen Ader verloren.

Auf "Mond-Marie" werden die Dinge thematisiert, die in seinem Leben eine Relevanz haben, egal, ob es Geschichten aus der Nachbarschaft oder staatstragende Ereignisse sind- alles gehört für den sozial denkenden Gewerkschafter irgendwie zusammen. Sogar so unglaublich stimmungsfrohe Lieder wie "Nubbel-Tanz", das pünktlich zum 11.11. in zahlreichen Kölner Kneipen auf und ab gespielt werden dürfte. Ich finde es ganz erstaunlich und bewundernswert, welche Authentizität die Lieder durch die mundartliche vorgetragene Art und Weise sowie die (volks-)musikalische Untermalung versprühen. Und ich komme daher zur Überzeugung, dass sie nicht nur für Menschen westlich des Rheins nett anzuhören sind. Trotzdem bin ich aber trotzdem ganz froh, dass im CD-Inlet die Texte auch auf hochdeutsch abgedruckt sind, denn ansonsten wäre ich schon ein wenig aufgeschmissen gewesen.

Vier Punkte für das Album von Rolly Brings, dessen Lebenserfahrung für uns von großem Wert sein sollte.

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