„Norbert Burger brachte Politik und Kultur zusammen
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EXPRESS – SPEZIAL – ARSCH HUH – Dienstag, 6. November 2012 – Seite 15

Norbert Burger brachte Politik und Kultur zusammen

So bekam Köln
Die "Zäng ussenander"

Eigentlich war alles ganz anders.
Und EXPRESS erklärt, wie es wirklich war – wie es wirklich zu "Arsch huh" gekommen ist.

Von Robert Baumanns, Bastian Ebel, Jan Wördenweber, Inge Wozelka, Lisa Zehner und Ute Sillini (Layout)

Als es brannte in Rostock-Lichtenhagen und der braune Mob von der Bevölkerung noch angefeuert wurde, reichte es ein paar Leuten in Köln.
Beim DGB am Hans-Böckler-Platz traf sich ein kleines Grüppchen Aufrechter.
Der heutige Linke-Ratsfraktionschef Jörg Detjen war dabei, Bärbel van Dawen aus dem SPD-Vorstand wurde von Parteichef Kurt Uhlenbruch zu dem Treffen abkommandiert.
"Wir wollten aufstehen gegen die braune Brut", erzählt van Dawen 20 Jahre später EXPRESS.
"Wir hatten für den 9. November 1992 eine Demo vom DGB-Haus zum Offenbachplatz geplant, wo eine große Abschlusskundgebung stattfinden sollte."
Für diese Abschlusskundgebung unter dem Motto "Grundrechte verteidigen! Flüchtlinge schützen – Rassismus bekämpfen!" waren auch Künstler angesprochen worden, die dort auftreten sollten.
Und natürlich Oberbürgermeister Norbert Burger (SPD).
Doch die Künstler hatten dann schnell eigene Ideen.
"Wir wollten eine politische Kundgebung, die wollten eine kulturelle, die aber natürlich in ihrer Dimension auch politisch war", sagt van Dawen.
Plötzlich wurden also zwei Demos geplant.
Burger aber wollte, dass die ganze Stadt, dass das ganze Volk aufsteht.
"Wir stehen zusammen gegen Rechts", mahnte er – und lud die Organisatoren beider Demos in sein Büro.
Aus zwei mach eins!
Man einigte sich auf Folgendes:
"Es sollte eine gemeinsame Veranstaltung mit zwei Austragungsorten sein – nämlich Offenbachplatz und Chlodwigplatz", so van Dawen.
"Und die 20 000 Demonstranten vom Offenbachplatz sind danach zum Chlodwigplatz gezogen und haben dort mitgefeiert."
Und so kam es, dass King Size Dick, Rolly Brings und andere Künstler sowohl auf der Bühne der DGB-Demo als auch bei "Arsch huh" am Chlodwigplatz zu sehen waren …

 

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