„Szenenapplaus und Handpuppen
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Kölnische Rundschau – Euskirchen – Eifel – Kall
Montag, 15. April 2013

Szenenapplaus und Handpuppen

"Rolly Brings & Bänd" bezogen
das Kaller Publikum mit ins Konzert ein

Von RAMONA HERMES

KALL. Richtig viel Spaß hatten nicht nur die Musiker, sondern auch die Besucher im Kulturraum Kall.
Dort traten "Rolly Brings & Bänd" auf.
Das sind die Kölner Rolly Brings und Wolfgang Klinger an der akustischen Gitarre sowie Helmut Kraus am Bass.
Bereits im vergangenen Jahr konnte der Vater von Peter und Stephan Brings, die zusammen in der bekannten Kölsch-Rockband spielen, mit seinen Co-Musikern anläßlich des Benefizkonzertes für die "Stolpersteine" begeistern.
Jetzt sangen die Kölner nicht nur einfach Lieder auf Kölsch, sondern unterhielten die Zuschauer auch mit dazu passenden Anekdoten und Hintergrundgeschichten [ihres Programms "Adam & Eva"].
Dabei kam es auch schon mal vor, dass die Besucher selbst in Aktion treten mussten.
Unter anderem sang die Bänd einen Song über ein ganz besonderes Mädchen, aber "ov ich dich jän han, froch mich nit", hieß es da vom Protagonisten.
Schon der Einstieg gestaltete sich dort besonders unterhaltsam.
Nachdem Gitarrist Klinger das Stück solistisch eingeleitet hatte, sagte Rolly Brings plötzlich: "Hör mal grad auf."
Woraufhin sich das Publikum erstaunt anblickte.
"Ja, ich weiß, du bist froh, es fehlerfrei hingekriegt zu haben", stichelte er daraufhin, "aber, liebes Publikum, wisst ihr, was ein Szenenapplaus ist?"
Das Publikum bejahte.
"Gut, dann machen wir das jetzt noch mal. Und nachdem der Wolfgang mit seiner Einleitung fertig ist, gibt es bitte einen kräftigen Applaus."
Das Publikum lachte herzlich und tat beim zweiten Anlauf, wie ihm geheißen.
Dass das Publikum dabei sehr lernfähig war, zeigte sich beim darauffolgenden Song, den Brings mit den Worten ankündigte: "Bisher sind die Frauen sehr gut weggekommen, aber Frauen sind wie ein [Relief]. Es muss Schatten geben, damit es richtig scharf sein kann."
Der Song handelte von einer Frau, die ihrem Mann in regelmäßigen Abständen große Mengen Alkohol verabreicht, damit sie ungestört fremd gehen kann.
Das Stück begann mit einem Bass-Solo von Kraus, dem wieder ein kräftiger Szenenapplaus zukam.
Außerdem kam auch das Publikum zum Einsatz.
Das Ehepaar Cecilie und Ekkehard Fiebrich sowie Peter Milde mußten die gesungene Geschichte mit Handpuppen auf der Bühne nachspielen.
Milde, der Brings noch aus dem Studium kannte, war nicht zum ersten Mal auf einem Konzert seines ehemaligen Kommilitonen.
Er zeigte sich mit dem Abend sehr zufrieden.
"Ich bin ja nicht das erste Mal bei so was dabei", so Milde, "es ist eigentlich immer gut".
Mit dieser Meinung war er sicherlich nicht der Einzige im Kaller Kulturraum.

[Text unter dem Foto von HERMES]:
Musik und Anekdoten präsentierten Rolly Brings (M) und seine Mitstreiter Wolfgang Klinger (l.) sowie Helmut Kraus in Kall.

 

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