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Er lebt unter uns schon über siebzig Jahre.
Wind, Sonne und Regen malten Silber in seine Haare.
Er ist ein Sinto, wollte nie ein Gadscho sein.
Spät abends, wenn der Mond am Himmel schwimmt,
seine Sippe am Feuer sitzt und er die Geige hochnimmt,
dann fahren über weiße Straßen Roma, Sinti, Manusch.
Seine Geige jauchzt, lacht und singt
bis die Sonne im Osten aufblinkt,
und weint um seine Leute,
die in Auschwitz geblieben sind.
Übertragung des kölschen
Originals ins Hochdeutsche:
Rolly Brings (1982) |