Kölner Stadt-Anzeiger – KÖLN – Sommer 1968
Für
die Armen in Afrika
Longerich:
Internationale Emmaus-Bewegung sammelte Altpapier
In Longerich führte die Internationale
Emmaus-Bewegung, Deutscher Zweig Köln, zusammen mit der Jugend eine
Altmaterialsammlung durch. Der Erlös aus dieser Sammlung von Altkleidung,
Lumpen, Papier und Flaschen geht an die Entwicklungsstation Angaradebou
in Dahomey (zwischen Togo und Nigeria).
Dort arbeitet eine deutsche Fürsorgerin
zusammen mit zwei Franzosen und einer Anzahl eingeborener Mitarbeiter,
indem sie der notleidenden Bevölkerung hilft.
Die
Kölner Gruppe hat die gesamten Kosten für diese Station (Medikamente,
Arbeits- und Pflegematerial, Motorisierung u. a.) für zunächst zwei
Jahre übernommen.
Wie
uns der Geschäftsführer sagte, habe die Aktion in Longerich wiederumeinen
großen Erfolg gehabt. Mit von einigen befreundeten Firmen gestellten
Kraftwagen – die Fahrer waren auch mit dabei – wurde das Material
abgefahren. Mit von der Partie war die Nonni-Gruppe aus Bickendorf.
Die
deutsche Gruppe der Internationalen Emmaus-Bewegung hat seit
einiger Zeit auf dem Dohmenhof in Mengenich ein Unterkommen gefunden.
Der aus dem Jahre 1774 stammende Hof – er untersteht der Denkmalpflege
– wird gegenwärtig von einer Communauté, das ist eine Gemeinschaft
der Emmaus-Bewegung, bewohnt.
Unter
der Leitung von Rolly Brings – er ist ein für ein Jahr vom
Land für diesen Zweck beurlaubter Volksschullehrer – wird tüchtig
gearbeitet.
Die
alte Scheune des Hofes dient als Lagerraum für alte Möbel. Hier werden
sie, soweit dies möglich ist, aufgearbeitet und wieder veräußert.
Der Reinerlös fließt dann an die Zentrale Autreche in Frankreich.
In Autreche befindet sich das große Entwicklungshilfe-Zentrum von
Abbé Pierre.
Im
Sinne des großen Pariser Priesters Abbé Pierre wirkt die deutsche
Gruppe seit zehn Jahren erfolgreich. „Aus dem Abfall der Welt Gutes
zu schaffen“, diesen Leitsatz haben sich auch die Kölner Mitglieder
dieser Bewegung zu eigen gemacht.
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