„ Fleißig auf den Mund geschaut" |
Kölnische Rundschau – KÖLN – Seite 34 – Freitag, 20. Juni 2008Neue
Bücher über Köln: Band über den Dom wartet mit pfiffigen Details auf – Rolly Brings
sammelte kölsche Redensarten – Historikerin untersuchte Rolle der Frau (...) Fleißig
auf den Mund geschaut Rolly Brings hat Redensarten aus seiner Familie gesammeltSeit
46 Jahren führt Rolly Brings allabendlich Tagebuch, und da hinein
schreibt er unter anderem auch Kölner Redensarten, die ihm seitens seiner
Verwandten und Bekannten begegnet sind. Zum Beispiel Och et schärpste
Ohr kann en Seckom nit singe hüre (Seckom bedeutet Ameise).
Oder För en Krad, die em Pötz läv, es der Himmel klein un rund (Pötz
gleich Brunnen). Oder Wann et Geld aanklopp, springk de
Dör vun allein op. Sie (und 3000 weitere) sind jetzt in der Enzyklopädie
der Kölner Redensarten Lück sin och Minsche im Greven Verlag
erschienen, zu der auch Dr. Christa Bhatt von der Akademie
för uns kölsche Sproch viele beigesteuert hat, die sie der Literatur
entnommen hat. Rolly und seine Kinder Stephan
und Maria gaben bei der Buchvorstellung einige ihrer Lieblingssprüche
zum Besten. Stephan etwa gefallen die Geldredensarten gut, etwa
Wä Geld hät, kann der Düüvel danze looße oder Wann et öm der
Mammon geiht, han se all de gliche Religion. Maria
fand
Wa’mer de Welt nimmp, wie se es, un nit, wie se sin sollt, weed mer
Zyniker geschant bemerkenswert und Knollendorf es üvverall op
der Welt. Knollendorf es do, wo et uns gefällt. Knollendorf es do, wo
der Minsch noch zällt. Verlagsleiter
Dr. Damian van Melis bekannte: „Die Arbeit für dieses Buch hat
sehr viel Spaß gemacht.“ Dr. Gerhard Kock, Leiter der herausgebenden
Kölschakademie, merkte an, dass aus dem ursprünglich weit größeren Fundus
die Redensarten herausgenommen wurden, die zu ähnlich klangen oder in
gleicher Form im Hochdeutschen existieren. (vol) Rolly Brings / Christa
Bhatt:
Lück sin och MinscheRedensarten kölsch und ins Hochdeutsche übertragen320
Seiten Greven
Verlag Köln 19,90
Euro |