Kölsche Lieder online Suchmaschine
(c) by Express - KStA - Kö Rundschau

Zur Einführung:

Im Sommer 2006 unterbreitete Rolly Brings, damals freier Mitarbeiter der Akademie för uns kölsche Sproch in Sachen Sammlung kölscher Redensarten, seiner Kollegin Dr. Christa Bhatt seine Idee, eine großangelegte Sammlung kölscher Liedtexte samt Übersetzung zu erarbeiten und per Internet der interessierten Öffentlichkeit kostenlos zugänglich zu machen.

Begründung:

In kaum einem anderen Bereich ist uns kölsche Sproch so präsent und lebendig wie im kölschen Liedgut.

Eine das Liedgut mehrerer Generationen erfassende Sammlung kölscher Liedtexte würde zeigen, über was und wie kölsche Autor(inn)en geschrieben haben bzw. zur Zeit schreiben; wie sich uns kölsche Sproch entwickelt und verändert.

Zudem gäbe eine solche Sammlung vielen Menschen die Möglichkeit, komplette Texte der Lieder zu lesen, von denen nur noch eine Strophe, ein Refrain oder Textfetzen bekannt sind.

Auch die aktuell kölsch schreibende Zunft der Texter(innen) könne sich informieren und inspirieren lassen.

Für geschichtlich interessierte Menschen, aber auch für professionelle Historiker, wäre eine Textsammlung eine überaus wichtige Quelle von (lokalen) Zeitgeist-Dokumenten.

Aus Gründen der Authentizität und des Respekts gegenüber den Autor(inn)en der Texte schlug Rolly Brings vor, zuerst den Originaltext in der Schreibweise der Verfasser(innen), dann den Text in der Schreibweise der Akademie för uns kölsche Sproch, und als letztes die hochdeutsche Übersetzung zu erarbeiten bzw. im Internet zu veröffentlichen. Alle 3 Varianten sollten gültig sein, um Stichwörter für die Suchmaschine zu liefern.

Der damalige Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch, Dr. Kock, und Dr, Christa Bhatt stimmten dem von Rolly Brings entwickelten Projektplan zu, so begannen schon bald die ersten Vorarbeiten.

Am Dienstag, den 8. Februar 2011, wurde die Kölsche Lieder-Sammlung im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.

(siehe unten die 3 Artikel)



EXPRESS – KÖLN – Mittwoch, 9. Februar 2011 – Seite 25


Neuer Spaß: In 709 Liedern findet sich et Hätz


Ludwig Sebus ist mit seinen 85 Lenzen längst nicht zu alt fürs Internet. So ist der Krätzchen-Sänger völlig begeistert von der neuen Suchmaschine für kölsche Lieder: „Wir sind alle dafür so dankbar, denn wo bleibt sonst unser Liedgut?“

Rund 4000 Lieder sind auf der Seite der Akademie för uns kölsche Sproch gelistet – die Mehrzahl davon mit komplettem Text, der hochdeutschen Übersetzung sowie dem kölschen Text in der Schreibweise der Akademie. Die pfiffige Suchmaschine macht’s auch möglich zu gucken, in welchen Liedern zum Beispiel Worte wie „Hätz“, „Rhing“ oder „Sonnesching“ vorkommen. „Hätz“ kommt in sage und schreibe 709 Liedern vor ...

In der Sammlung gibt es indes auch Lücken. So weigert sich unter anderem der Gerig Verlag, die Texte seiner Künstler freizugeben. Dadurch fehlen zum Beispiel die Mottolieder von Marie Luise Nikuta.

[Bildlegende – Foto: Schwaiger]

Ludwig Sebus (v.) begutachtet mit Rolly Brings (l.), Peter Horn (M.) und Friedel Müntnich die Homepage.

www.koelsch-akademie.de



Kölner Stadt-Anzeiger – KÖLN – Mittwoch, 9. Februar 2011 – Seite 27

KÖLSCHE LIEDER – Online-Suchmaschine und neue Krätzchen

Mösch-Suche mit der Maus

Text-Sammlung der SK Stiftung

VON JÖRK BÖHNK


Im Jahre 1931 schrieb Willi Ostermann sein Karnevalslied mit dem Refrain „Wie kütt die Mösch ... bei uns en de Köch?“ – später auch gesungen von King Size Dick und den Bläck Fööss. Jetzt kann man im Online-Angebot der Akademie för uns kölsche Sproch / SK Stiftung Kultur nach dem Stichwort „Mösch“ (auf Hochdeutsch: „Spatz“) suchen und per Mausklick das komplette Lied finden. Ihre „Kölsche Lieder-Sammlung“ hat die Stiftung am Dienstag im Internet freigeschaltet – eine einzigartige Datenbank mit 3900 Titeln, die fortlaufend ergänzt werden soll.

Wir sind die Anlaufstelle in Sachen Mundart, Brauchtum und Sprache“, betonte Akademie-Leiter Prof. Hans-Georg Bögner bei der Präsentation des Projekts, an dem die Referentin Dr. Christa Bhatt eineinhalb Jahre gearbeitet hat. „In der Sammlung kann man die Texte lesen und sich über sie informieren – herunterladen oder ausdrucken kann man sie jedoch nicht.“

Damit wird dem Copyright der Musikverlage Rechnung getragen, die mit Ausnahme des „Gerig-Musikverlags“ die Texte freigegeben haben.

In der Datenbank sind Angaben über Titel, Interpreten, Komponisten und Texter, Tonträger und Musikverlage gebündelt. Die frühesten Lieder stammen aus dem 19. Jahrhundert, und es sind aktuelle von Bläck Fööss, Höhnern, Paveiern und Räuber dabei. Im Original, im Akademie-Kölsch und in Hochdeutsch stehen die Liedtexte im Internet, und geordnet sind sie nach Kategorien wie Weihnachten (204 Titel) und Karneval (170 Titel). Weitere Stichworte: Dom und Rhein, Essen und Trinken, Köln, Kirmes, Krätzchen und Parodie.

So bleiben die kölschen Lieder der Nachwelt erhalten“, freut sich Sänger Ludwig Sebus und Rolly Brings ergänzt: „Damit wird Zeitgeschichte ablesbar.“

„Dubbedubbedub“

Das Stichwort „Weihnachten“ in der Rubrik „Liedtitel“ öffnet ein Fenster zum „Chressdags Schnuppe“ von Ludwig Sebus mit dem Refrain „un dat do keine Schnuppe un och keine Hoste häß“. Unter „Fastelovend“ taucht „Ävver bitte, bitte met Jeföhl“ von den Bläck Fööss auf – bei „Heimweh“ heißt es „Cölle am Rhing – du Perle der Städte im Westen“ (Text: Hans Knipp), un d unter „Köln“ sind Brings mit ihrem „Äschermettwochmorje“ aufgeführt und bei „Herz“ ist das Lied „Adtschüss“ von den Höhnern aufgelistet. Unter dem Begriff „mündlich überliefert“ findet der Internet-Benutzer alte Texte wie „Dubbedubbedub“ von Ernst Weyden (1805-1869).

www.koelsch-akademie.de



Kölnische Rundschau – KÖLN – Mittwoch, 9. Februar 2011 – Seite 32

Kölsche Lieder im Netz

 

Kostenlose Datenbank der Akademie för uns kölsche Sproch hilft bei der Suche nach Texten


Fast jeder Kölner kennt das Lied von der „Mösch“, aber wer hat es geschrieben? Wie lautet der Refrain eines Bläck-Fööss-Hits, bei dem es überall weh tut? Die Antwort auf solche Fragen gibt seit gestern die „Kölsche Lieder-Sammlung“, eine kostenlose Internetdatenbank der Akademie för uns kölsche Sproch.

Nach Paris und Wien ist Köln die meistbesungene Stadt überhaupt“, sagt Professor Hans-Georg Bögner, Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur. Deshalb hat das Team um Dr. Christa Bhatt in den vergangenen anderthalb Jahren knapp 4000 Liedtexte vom frühen 19. Jahrhundert bis zur aktuellen Session zusammengetragen und unterschiedlichen Kategorien zugeordnet. Über eine Eingabemaske lassen sich neben Liedtitel, Interpret, Komponist und Texter, Tonträgern und dem Musikverlag auch einzelne Textstellen für die Suche nutzen. Dabei können die Suchbegriffe sowohl op kölsch als auch in Hochdeutsch eingegeben werden. Mit diesem Angebot, glaubt Krätzchensänger Ludwig Sebus, wird das kölsche Liedgut „der Nachwelt erhalten bleiben“.

Um zugleich die Urheberrechte der Künstler wie der Verlage zu schützen, können die Nutzer zwar auf die Texte zugreifen, sie aber nicht herunterladen oder ausdrucken. Zudem gibt es Hinweise auf kostenpflichtige Downloadmöglichkeiten für Texte und Audiodateien. Dennoch ist für rund 500 Titel der Liedtext bislang nicht verfügbar, da die Nutzungsgenehmigung des entsprechenden Musikverlags fehlt.

Damit die Datenbank weiter ausgebaut werden kann, ist die Akademie för uns kölsche Sproch nicht nur auf die Unterstützung von Interpreten, Textern und Verlagen angewiesen. Wer bislang nicht erfasste kölsche Liedtexte kennt, Liederhefte oder –bücher besitzt, wird gebeten, telefonisch unter 0221 – 888 95 oder per E-Mail an bhatt@sk-kultur.de mit der Akademie Kontakt aufzunehmen.

(den)

www.koelsch-akademie.de


 

Diese Seite ist Bestandteil von rollybrings.de