Musik gegen das Vergessen“
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Kölnische Rundschau – EIFEL – Dienstag, 5. Juni 2012

Musik gegen das Vergessen

Benefiz-Konzert für Kaller Stolpersteine mit Rolly Brings und Pia Fridhill


Von FRANZ KÜPPER


Kall. "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.

Denn mit den Steinen wird die Erinnerung an die Menschen erst lebendig, die einst hier wohnten."

Unter diesem Motto haben sich Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche, Bürger und Politiker auf den Weg gemacht, das Leben von jüdischen Mitbürgern wieder lebendig werden zu lassen.

Dazu zählt auch das Anliegen, im Gedenken die Familien wieder zusammenzuführen.

Deshalb werden in das Kaller Stolperstein-Projekt Familienangehörige einbezogen, wie bei der Familie Nolting, von der eine Überlebende in Schweden lebt.

Die Steine selbst, die von dem Künstler Gunter Demnig im Herbst dieses Jahres verlegt werden, sind mit einer Messingplatte versehen, worauf vermerkt sein wird, wo die ehemaligen Bürger wohnten, wann sie von den Nazis verschleppt und wo sie ermordet wurden.

Einer, der in Köln schon lange zum Thema "gegen das Vergessen" aktiv ist, ist Rolly Brings, Vater der Brüder Peter, Stephan [und Benjamin] Brings.

Mit seiner Bänd präsentierte er im Kulturraum der "ene" sein neues Programm, um das Kaller Stolperstein-Projekt mit einem Benefizkonzert zu unterstützen.

Zu hören gab es Lieder über Frauen, auch zum Mitsingen, denn "ne Adam muß en Eva han, domet hä besser kühme kann".

"Lieber gut klauen als schlecht selber schreiben" war eines der Mottos der Bänd – und so fand sich neben eigenen Texten auch Lyrik von Böll, Bukowski, Heine und Apollinaire im Repertoire.

Der zweite Teil des gut besuchten Musikabends gehörte Pia Fridhill und ihren Musikern, vor allem Wilhelm Geschwind, der in verschiedenen Formationen spielt und wie alle Künstler an diesem Abend auf seine Gage verzichtete.

Denn es wurde um Spenden für das Projekt gebeten.

Das Geld soll für eine umfangreiche Broschüre sowie für weitere Aktivitäten "gegen das Vergessen" verwendet werden.

Schüler des Berufskollegs Kall und des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld unterstützten den Arbeitskreis Stolpersteine mit einer Ausstellung, die im Eingangsbereich auf die Besucher wartete.


[Text unter dem Foto von KÜPPER]:


Rolly Brings engagierte sich mit seinem Auftritt beim Benefizkonzert auch für das Kaller Projekt.

 

 

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