Musikfestival erinnert an Edelweißpiraten“
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Kölner Stadt-Anzeiger – KÖLN – Montag, 2. Juli 2012

 

Musikfestival erinnert an Edelweißpiraten

GEDENKEN Tausende Kölner sehen 25 Bands auf fünf Bühnen

VON MARTIN BOLDT

Unangepasst und kämpferisch, manchmal aber auch ein wenig sehnsuchtsvoll – ganz so, wie die Edelweißpiraten es einst selbst gemocht haben – so präsentierte sich am Sonntag das 8. Edelweißpiratenfestival im Friedenspark.

25 Musikacts und Solokünstler spielten auf fünf Bühnen rund um das Fort I, um das öffentliche Gedenken an die Kölner Widerstandskämpfer auch mehr als 70 Jahre nach deren mutigen Taten wach zu halten.

Als eine der letzten verbliebenen Weggefährtinnen des 2011 verstorbenen Chef-Edelweißpiraten Jean Jülich begrüßte die 88-jährige Gertrud „Mucki“ Koch die Zuschauer und zeigte sich stolz über den Zulauf, den das Festival mit den Jahren erlangt hat.

Bis zum späten Abend füllten mehrere Tausend Besucher das weitläufige Areal und lauschten unter anderem den Liedern von Rolly Brings, des Menschensymphonieorchester, der spanischen Combo Micromundo und der Indie-Band Neuser, die im Flirtgraben spielte.

Wir wollen mit unserem Programm Bands abseits des Mainstreams eine Chance geben“, sagte Mitorganisator Gottfried Schweitzer.

Einzige Bedingung: ein themenbezogenes Lied oder ein Cover eines von Jean Jülich.

Was genau es bedeutete, während des NS-Regimes verfolgt zu werden, konnten die Festivalbesucher im Zeitzeugen-Café erfahren.

Acht einst betroffene Kölner nahmen sich die Zeit, um ihre Geschichten mit Interessierten zu teilen.

Unsere Idee war, der heutigen Generation noch einmal die Chance zu geben, sich direkt mit ihnen auszutauschen, bevor es keine Zeitzeugen mehr gibt“, erklärte Sabine Eichler vom Organisationsteam.

Gestartet war das Festival mit einer Andacht, die von Pfarrer Hans Mörtter geleitet wurde.

 

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