Teil einer großen Sache“
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Kölnische Rundschau – KÖLN – Freitag, 9. November 2012 – Seite 25

„Teil einer großen Sache“
Deutzer Werft. 17.30 Uhr:
Nach 20 Jahren steigt heute die Neuauflage von „Arsch huh“

Von JENS MEIFERT

( … )

Unterhaltsam ist auch die Auseinandersetzung um die Veranstaltung geraten.
Wie berichtet, hatte der Liedermacher Rolly Brings sein Gastspiel kurzfristig abgesagt, weil ihm nur fünf Minuten auf der Bühne zugestanden worden waren. [*)]


Kabarettist Jürgen Becker hatte in einem eigenen Beitrag die Kölschtümelei der Mitwirkenden kritisiert.
„So viele offene Türen, wie hier eingerannt werden, hat kein Baumarkt auf Lager“, witzelt er.
Organisator Karl Heinz Pütz, durchaus mit Becker befreundet, schoss gestern zurück:
„Der Jürgen reitet sich da in etwas hinein.“
Natürlich dürfe jeder „Arsch huh“ kritisieren, aber nichts sei „kölschtümelnder“ als ein Kabarettprogramm von Jürgen Becker.
„Da kommen doch nur 60-jährige Lehrer, die sich über Kölner Eigenarten amüsieren wollen.“
Pütz ist sicher: „Für die Aussagen wird er viel Prügel bekommen.“
Der Gescholtene vermeldete gegenüber der Rundschau, er habe selten so viel Zuspruch für einen Beitrag erhalten.
Im Übrigen fänden 95 Prozent seiner Auftritte in Celle, Bremerhaven oder Berlin statt.
„Dort schmunzelt man über den Kölner Kokolores und schüttelt häufig den Kopf.“
Dem Leitmotiv der Veranstaltung könne fast jeder zustimmen.
„Arsch huh“ heiße „Imagepolitur als 5-Minuten-Terrine“.
„300 Sekunden singen reicht, man ist Teil einer großen Sache, etwas Besonderes. Kölner!“

Sein Kabarettkollege Wilfried Schmickler wird übrigens heute auf der Bühne stehen und wehrt sich gegen die Kritik:
„Du diskreditierst die Leute, die sich da engagieren. Die Guten müssen auch mal feiern.“
Sich feiern, „um den Psychohaushalt der Stadt“ in Ordnung zu halten, dagegen sei wenig zu sagen, entgegnet Becker.
Es gehe nur um die Attitüde dabei.


Ein ernsthaftes Zerwürfnis droht nach dem Wortgefecht nicht: Gestern standen Becker und Schmickler für die Aufzeichnung der „Mitternachtsspitzen“ vor der Kamera.

[*)] Von den 6 Erkenntnissen = Gründen, die in meinem offenen Brief an die AG Arsch huh nachzulesen sind, wird in diesem Artikel nur 1 Grund (sic!) genannt.
Zufall?

R. B.

 

 

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