Kölnische Rundschau – KÖLN – Donnerstag, 31. Januar 2013 – S. 30
Platz fürs Stadtmuseum
Aktionsbündnis regt Neubau auf Rathausplatz an und fordert Moratorium für aktuelle Planungen
Das Aktionsbündnis Stadtbaukultur schließt sich der Forderung nach einem Moratorium bei der Planung des Jüdischen Museums und der Archäologischen Zone an.
Es regt außerdem an, den Rathausplatz unter Einbindung der Funde zum neuen Standort des Stadtmuseums zu machen, das damit stärker ins Zentrum rücken würde.
Ein Ausstellungsteil könnte dann der Geschichte der Juden in Köln gewidmet sein, schreibt der Verein in einem offenen Brief.
Nach Ansicht des Bündnisses würde eine solche Verbindung zu Synergieeffekten und Kosteneinsparungen führen, da in die Sanierung und den Anbau ans Stadtmuseum erhebliche Summen investiert werden müssten.
Der Verein wolle sich nicht in einen wissenschaftlichen Disput über die Interpretation der Grabungsfunde einmischen, fordere jedoch Seriosität bei ihrer Konservierung, Restaurierung, Präsentation und Vermittlung, schreibt der Sprecher Peter Canisius.
Das Bündnis schlägt für die Zeit des Aufschubs vor, nur die Bereiche des Grabungsfeldes der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, bei denen dies ohne größeren baulichen, technischen und finanziellen Aufwand möglich sei.
"Der Rest sollte fachmännisch verkippt beziehungsweise abgedeckt und vorübergehend wieder als bürgerfreundliche Platzfläche hergerichtet werden", meint das Aktionsbündnis.
Für die Umsetzung des geplanten Projektes Archäologische Zone / Jüdisches Museum spricht sich dagegen der Musiker Rolly Brings aus. *)
Er kritisiert die Online-Petition gegen das Bauvorhaben und die Argumente der Initiatoren von "Mut zu Verzicht":
Es habe noch nie einen guten Ausgang genommen, wenn Kultur gegen Soziales ausgespielt wurde, meint Brings.
(cid)
*) Als ich meinen offenen Brief verfasste, lagen mir die Argumente und Vorschläge des Aktionsbündnisses Stadtbaukultur nicht vor: Meiner Meinung nach eröffnen sie eine neue, andere Diskussionsebene.
Rolly Brings
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