FOLKER – 05. 13. – September – Oktober 2013 – SZENE
SIBBENZICH JOHRE KÖLSCH JEMÖT
Rolly Brings, 1943 geboren, wuchs in Köln auf.
Matrose mit 15, Hilfsarbeiter, Maschinenschlosser bei Ford, Pädagogikstudium, Lehrer für Englisch, Deutsch und Gesellschaftslehre.
Aktiver Gewerkschafter.
Was vergessen?
Ach ja.
Das kölsche Urgestein ist einer der kreativsten und produktivsten Liedermacher Deutschlands, der seine Songs meist in der Sprache des Herzens, sprich auf Kölsch, schreibt und singt.
Zudem ist er Buchautor und politischer Aktivist, der stets den Finger auf die gesellschaftspolitischen Wunden legt.
Brings ist im positiven Sinn unbequem, er engagierte sich von Anfang an gegen Rassismus und Neonazismus und für Integration.
Sein wohl bekanntester Song "Morje, Morje" ist ein frühes Beispiel.
Er bescherte der Kölner Gruppe Bläck Fööss im Jahre 1982 damit einen Hit und machte Brings über die Grenzen Kölns hinaus bekannt.
Rolly Brings produzierte 1986 seiner erste LP Irjendwo do vöre, wo de Stroß ophöt, interpretiert mit seiner "Bänd", in der unter anderem seine Söhne Peter und Stephan spielten und die nach wechselnden Besetzungen heute aus Rolly Brings selbst, dem Gitarristen Wolfgang Klinger und dem Bassisten Helmut Kraus besteht, (seine eigenen Lieder].
Im Laufe der Jahre spielte Brings diverse Alben ein, darunter CDs mit Texten von Heinrich Böll (Mer kumme wick her) und Charles Bukowski (Sonnebrell) auf Kölsch, mit antifaschistischen Liedern (Mer verjesse nit) und mit Liedern über die Revolution von 1848 (1848 vun unge).
Brings erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter im Jahr 2007 den Rheinland-Taler und im Jahr 2012 den Giesberts-Lewin-Preis der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Diesen Juli feierte Rolly Brings seinen siebzigsten Geburtstag.
Ans Aufhören denkt er noch lange nicht, und der Folker gratuliert aufs Herzlichste! |