Kölner Stadt-Anzeiger – BERGISCH GLADBACH – Dienstag, 18. November 2014
Brings lässt die Puppen tanzen
Benefiz-Konzert für Domino mit Märchen und Liedern auf Kölsch
VON DIRK VOLKMANN
Bergisch Gladbach. Als der letzte Applaus verklungen war, versprach Rolly Brings, auch nächstes Jahr mit seiner Band wieder zu Pütz-Roth zu kommen, um den Verein Domino zu unterstützen.
Der Vorsitzende Jürgen Kurth bedankte sich für den mittlerweile dritten Benefiz-Auftritt für das Haus der trauernden Kinder.
Musikalisch begleitet von Wolfgang Klinger (akustische Gitarre, Gesang), Helmut Kraus (Rezitation, Bass, Gesang), Klaus Strenge (akustische Gitarre, Ukulele, Blues-Harp, Maultrommel, Gesang) und Sohn Benjamin Brings (Perkussion, Gesang) präsentierte Rolly Brings Lieder, die von Lesungen aus Grimms Märchen auf Kölsch begleitet wurden.
Da ließen die Bandmitglieder den „Wolf un die sibbe Jeißercher“ oder „Dä Has un dä Ijel“ aufleben, garniert mit Musik.
Neben gesellschaftskritischen Texten wie „Blut klebt am Schuh“ oder „Ibbendibbendapp“ gab Rolly Brings im Verlauf des Abends eine Menge von sich selbst preis.
Mit dem Titel „Blömeling / Blücherpark“ erinnerte er an die bewegte Geschichte der Kölner Oase, in der sich seine Eltern kennenlernten und die er [nach dem Zweiten Weltkrieg] als Kind regelmäßig besuchte; [wo] sich [in den Jahren der NS-Diktatur] Mitglieder der Navajo-Bande [Edelweißpiraten] erbitterte Schlägereien mit der Hitlerjugend lieferten, und [wie er als Kind] dem gefürchteten Parkwächter aus dem Wege gehen musste.
Zum Stück „Das alte Weib aus Ehrenfeld / Et ahle Wiev vum Ihrefeld“ stellten David Roth, Jürgen Kurth und eine Besucherin ihr Talent als Puppenspieler unter Beweis, und bei Liedern wie „Nubbel-Danz / Nubbel-Tanz“ oder „Op d’r Moor, op d’r Loor / Auf der Mauer, auf der Lauer“ durfte das Publikum lauthals mitsingen.
„Wir freuen uns sehr, dass heute so viele Menschen gekommen sind, und ich bin mir sicher, dass Domino eine gute Verwendung für die Einnahmen aus dem Konzert haben wird“, sagte Rolly Brings.
An den Einnahmen allein möchte er den Erfolg des Abends aber nicht fest machen.
„Viel wichtiger ist es mir, dass die Besucher heute etwas über die tolle Arbeit erfahren haben, die Domino für trauernde Kinder und Jugendliche leistet.“
[Text unter dem Foto von VOLKMANN]:
David Roth, Jürgen Kurth und eine Besucherin versuchten sich als Puppenspieler. |