„Frauen Bilder und Männer-Probleme
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Kölnische Rundschau – STADTTEILE – Dienstag, 2. Dezember 2014 – Seite 37

Frauen-Bilder und Männer-Probleme
Bürgerverein engagierte Rolly Brings & Bänd mit neuem Programm

VON ULRIKE WEINERT

ZOLLSTOCK. Er ist ein Kölscher Poet, der auch hohe Dichtkunst in die Volkssprache übersetzt.
Rolly Brings wagt es sogar, ein Programm mit einem Lied zu eröffnen, das die folgenden Zeilen in sich birgt:
„Fürwahr, der Leib des Weibes ist das Hohe Lied der Lieder;
Gar wunderbare Strophen sind die schlanken, weißen Glieder.“
Das ist Dichtersprache und ist von Heinrich Heine.
„Er spielt gerne für gemeinnützige Vereine, und so haben wir wieder angefragt“, erklärte Jürgen Gellert vom Vorstand des Allgemeinen Bürgervereins Zollstock den zweiten Abend mit Rolly Brings & Bänd im Bürgerhaus am Rosenzweigweg.
Grimms Märchen auf Kölsch“ hatten sich die Zollstocker im vergangen Jahr erzählen lassen.
Jetzt hörten sie Geschichten von „Adam & Eva“.
Wieder blieb kein Stuhl unbesetzt, und der Abend hatte ein kölsches Vorspiel.
„Da kommt zu viel Bass an“, beschwerte sich eine Zuschauerin in den hinteren Reihen in bester Mundart.
„Du häs alsu Kritik an minger Stemm“, scherzte Brings und justierte am Sound nach.
Dann kam das Heine-Lied, und gleich darauf das Lied von der „Trümmerkokett“ [von Heinrich Böll], dem Zwiegespräch zwischen einer schönen und einer schälen Madonna in der Kirche St. Maria im Kapitol.
Zwischendurch erzählte der Barde von seiner Familie, von seinem Vater, der, wie er selbst, keine Noten lesen konnte aber wunderbar Mandoline und Banjo spielte.
„Dat müsst ehr üch vörstelle wie beim Süper“, plauderte er mit seinem Publikum.
Immer wieder wies der Liedermacher auf das Textheft zum Mitsingen hin.
Das hatte der Bürgerverein mit Unterstützung der Buchhandlung Weyer den Besuchern des Abends geschenkt.
Nun brachten Brings und seine Mitspieler Helmut Kraus am Bass, Wolfgang Klinger und Klaus Strenge, Gitarren, sowie Sohn Benjamin Brings, Perkussion, die Zuhörer erstmal mit dem Lied „Mond-Marie. Luna Marie“ in Schwung.
Denn spätestens nach der Liebeserklärung an die kleine Tochter „Ich ben besoffe vun dir“ wollte die „Bänd“ den Saal singen hören.
„Mariechen, Mariechen, du brauchst doch nicht zu weinen“ reimt sich allerdings nur, wenn das letzte Wort das kölsche „kriesche“ ist.
Rolly Brings & Bänd haben ihr Programm „Adam & Eva“ mit Untertiteln versehen, die da lauten:
„Ne Adam muss en Eva han, domet hä besser kühme kann.
Fraue sin Bilder. Männer sin Probleme.“
Das habe seine selige Mama oft gesagt, verriet Brings.
Übersetzt heißt das:
„Ein Adam muss eine Eva haben, damit er besser klagen kann.
Frauen sind Bilder. Männer sind Probleme.“

Bald auch Weihnacht und Advent auf Kölsch

Die nächste Kulturveranstaltung vom Allgemeinen Bürgerverein Zollstock und Bücher Weyer gibt es am Sonntag, 7. Dezember, um 18 Uhr in der Kirchengemeinde „Zum Heiligen Geist“ an der Hürther Straße 4.
Trompeter Bruce Kapusta gastiert mit seinem Programm „Kölsch Klassische Advent & Weihnacht“ mit kölschen Weihnachtsgeschichten, vorgetragen von Annemarie Lorenz.

[Text unter dem Foto von WEINERT:]
Auf „kriesche“ reimt sich „Marieche“ – so hört es sich an, wenn Rolly Brings auf Kölsch vom „Weinen“ singt.

 

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